Autoimmunerkrankungen, Allergien und Krebserkrankungen beruhen auf komplexen genetischen und umweltbedingten Faktoren, welche zur Aktivierung unseres Immunsystems führen. Das Immunsystem besitzt einerseits die besondere Fähigkeit lebenslang gefährliche Mikroben und entartete Zellen zu erkennen und zu eliminieren, andererseits muss es körpereigene Zellen und Gewebe ignorieren. Eine Fehlsteuerung dieser Prozesse ist von zentraler Bedeutung für die Entstehung von entzündlichen und Autoimmun-Krankheiten, Allergien und Krebs. Darüber hinaus zeigen rezente Durchbrüche in der Immuntherapie gegen Malignome, dass Krebszellen befähigt sind, sich immunologischer Toleranzmechanismen zu bedienen, um so den Attacken der Immunzellen zu entgehen. Diese Prozesse basieren auf komplexen Interaktionen zwischen Zellen und Molekülen und sind bisher nur unzureichend aufgeklärt. Wissenschafter*innen des Otto Loewi Forschungszentrums arbeiten schwerpunktmässig an der Aufklärung jener Mechanismen, welche einer Fehlsteuerung der immunologischen Toleranz in verschiedenen Erkrankungen, Krankheitsmodellen und Organsystemen zugrunde liegen.