Vorsicht bei der Osterjause - As13Sys/AdobeStock.com

Warum Essiggurkerl bei der Osterjause nicht fehlen sollten

Egal, wie hart die Fastenzeit für Sie war: Mit der Osterjause hat das Fasten traditionell ein Ende. Doch auch wenn die Vorfreude groß und der Verzicht in den Wochen davor zehrend war: Beim Festessen sollte man dennoch Mäßigung walten lassen. Das empfiehlt Ernährungsexpertin Sandra Holasek vom Lehrstuhl für Immunologie der Med Uni Graz, denn: „Übermäßiges Essen, vor allem nach einer Fastenperiode, kann den Körper sehr belasten.“ 

Was passiert? Unser Magen ist flexibel, kann sich von 200 Milliliter im leeren Zustand auf bis zu 2 Liter Füllmenge ausdehnen. Aber: Eine solche Überdehnung der Magenwand ist natürlich nicht gesund und kann Völlegefühl, Verdauungsbeschwerden und Sodbrennen zur Folge haben.

Dazu kommt: Die feinen Lebensmittel, die am Ostertisch zusammenkommen, sind wahre Nährstoffbomben. „Fleisch und Eier haben eine sehr hohe Nährstoffdichte, liefern eine große Menge an Eiweiß und können damit den Körper überlasten“, sagt Holasek. All diese Nährstoffe zu verstoffwechseln, kann für den Körper also Schwerarbeit bedeuten.

Doch Sie können Abhilfe schaffen – indem Sie die Osterjause mit einigen gesunden Zutaten aufpeppen. Dazu zählt zum Beispiel sauer eingelegtes Gemüse, das wie ein Probiotikum wirkt, die guten Bakterien im Darm und damit die Verdauung fördert. Oder Sie reichen frische Salate und Gemüse: Diese sind reich an Ballaststoffen, wirken sättigend und verhindern, dass das Ostermahl allzu üppig ausfällt.
 

Saures Gemüse für das Mikrobiom

Ernährungsexpertin Sandra Holasek rät zu sauer eingelegtem Gemüse am Ostertisch: Die enthaltenen Milchsäurebakterien sind es, die den gesunden Mehrwert liefern. „Essiggurkerl sind zum Beispiel ein ausgezeichnetes Probiotikum“, sagt Holasek. Das heißt: Sie liefern die guten Bakterien, die für ein gesundes Mikrobiom (Darmflora) im Darm sorgen, die Verdauung fördern und krank machende Bakterien in Schach halten. Außerdem sind die sauren Gurkerl auch noch Radikalfänger.
 

Kren als Nährstoffpaket

Man darf ihn mit Fug und Recht Wunderwuzzi, äh, -wurzel nennen: Der Kren ist ein wahres Nährstoffpaket, liefert er doch eine Reihe an sekundären Pflanzenstoffen, antibiotische Substanzen, die scharfen Senföle und Mineralstoffe wie Natrium, Kalium und Magnesium. Besonders hervorzuheben sind die tränenerzeugenden Senföle, die schützend vor Krebs wirken. Und: Kren enthält gleich doppelt so viel Vitamin C wie Zitronen! Damit stärkt die Wurzel die Abwehrkräfte und hält gesund.
 

Frische Salate als Ballast

Salate der Saison wie Löwenzahn- oder Häuptelsalat, saisonales Gemüse wie Radieschen und Kohlrabi: Auch sie ergänzen den traditionellen Osterkorb und liefern neben wertvollen Nährstoffen auch die Ballaststoffe für eine reibungslose Verdauung.

Textnachweis: Sonja Krause, Kleine Zeitung vom 09.04.2025