Die Klinische Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Med Uni Graz, veranstaltete bereits zum 2. Mal vom 14 – 15. Juni die internationale Fachtagung zum Thema „Psychische Gesundheit sichtbar machen“ im Festzelt am Areal des LKH-Univ. Klinikum Graz. Alle Bereiche aus Lehre, Forschung und Klinik wurden vorgestellt, um zu informieren und die aktuellen wissenschaftlichen Arbeiten zu präsentieren.
Die Veranstaltung wurde von Eva Reininghaus und namhaften politischen Vertreter*innen von Stadt und Land eröffnet. Die Forschungsbereiche rund um das zentrale Forschungsfeld „Neuroinflammation & somatische Komorbitäten“ wurde von Nina Dalkner vorgestellt. Die Wichtigkeit des Themas unterstreichen auch aktuelle Zahlen, besonders alarmierend ist die Situation der steigenden Suizidraten in Österreich. Zudem ist bekannt, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen eine um bis zu 15 Jahre reduzierte Lebenserwartung haben, dies ist vor allem auf die hohe Rate an körperlichen Begleiterkrankungen im kardiovaskularen Bereich zurückzuführen, an denen ein Großteil der Patient*innen erkrankt und verfrüht verstirbt. Die internationalen Referent*innen Hans-Ferdinand Angel, Rüdiger J. Seitz und Karin Meißner diskutierten über Glauben, Verhaltenskontrolle und den Placeboeffekt in der Therapie zum bedeutenden Thema der Tagung.
Im geführten Posterwalk wurden alle 65 Poster von den Erstautor*innen präsentiert und anschließend wurde erstmals der neu ins Leben gerufene „VISTA Poster-Preis“ verliehen, um die hervorragenden wissenschaftlichen Arbeiten und tollen Präsentationen entsprechend zu würdigen. Mittels Online Voting wurden die Preisträger*innen aus allen Berufsgruppen und Forschungsfeldern gekürt. Das Gewinnerteam hatte mit einem aussagekräftigen Sujet in einer eindrucksvollen Bildsprache die meisten Stimmen bekommen: das Team der Physiotherapie mit Theresa Lackner, Karin Wurzinger und Mathilde Cukier erreichte den ersten Platz des VISTA-Preises in Form eines Team-Essens. Auch symbolisch unterstreicht diese Prämierung wie wichtig es ist, Menschen mit psychischen Erkrankungen zu Bewegung zu motivieren.
Der Titel für das beste wissenschaftliche studentische Poster wurde an Paul Rensch und dem gesamten Team der Spezialambulanz für bipolare Erkrankungen zum Thema „Latente Toxoplasmoseinfektion und kognitive Dysfunktion bei bipolarer Störung“ vergeben. Das innovative Forschungsergebnis skizziert, dass erstmals in der Literatur der bereits bei gesunden Menschen bekannte Zusammenhang zwischen IgG-Titern und verringerter verbaler Merkfähigkeit in einer bipolaren Stichprobe tendenziell bestätigt werden konnte – eine großartige Teamarbeit im Forschungsfeld der Kognition und psychischen Gesundheit.
Die erfolgreiche Tagung endete mit einem Sommerfest der Klinischen Abteilung inklusive Grillbuffet und toller Musik der Med Uni ÖH Big Band.
Das Team gratuliert allen Preisträger*innen nochmals, bedankt sich bei allen helfenden Händen und Sponsoren für die Unterstützung und freut sich auf die Impulstagung 3.0, die 2024 stattfinden wird!