Der World Delirium Awareness Day ist eine jährlich im März stattfindende Veranstaltung, um das Bewusstsein für Delir, einer organisch-psychischen Störung, und seine Auswirkungen auf Patient*innen, Familien und Gesundheitssysteme zu schärfen.
Gastgeberin des Tages ist die internationale Föderation der Delirium-Gesellschaften, kurz iDelirium. "Ziel ist es, die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Früherkennung und Intervention bei Delir zu lenken und das Bewusstsein für die neuesten Forschungsergebnisse, Leitlinien und Best Practices auf diesem Gebiet zu schärfen", so Magdalena Hoffmann von der Klinischen Abteilung für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie der Med Uni Graz. Der nächste Weltdelirium-Aufklärungstag findet am 13. März 2024 statt.
Über 100 Einzelpersonen und Organisationen haben sich für die Teilnahme an der Kampagne „Pass the WDAD Flag around the World“ angemeldet. Seit dem Weltdelirium-Bewusstseinstag 2023 wird die Flagge in die ganze Welt verschickt, wobei alle Teilnehmer*innen ein Foto mit der Flagge machen und auf der Flagge unterschreiben, um ihr Engagement für die Reduzierung des Delirs zu zeigen. Ziel der Kampagne ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung der Prävention, Erkennung und Behandlung von Delir zu schärfen. Zusätzlich sollen Menschen auf der ganzen Welt ermutigt werden auf diesem Gebiet zusammenzuarbeiten, um die Auswirkungen des Delirs zu reduzieren. „Durch die Verbreitung der Aufklärungsbotschaft über das Delirium durch diese einzigartige und engagierte Kampagne wird ein positiver Einfluss auf die weltweiten Bemühungen zur Beendigung des Deliriums erwartet“, so Peter Nydahl, Initiator der Kampagne.
Im Dezember hat die Flagge die Med Uni Graz bzw. das LKH-Univ. Klinikum Graz erreicht. Das Team rund um Stefan Sumerauer, Leiter des Projektes „Stop Delir – How We Do It“, fühlt sich bestärkt durch die internationale Aufmerksamkeit zu diesem wichtigen Thema.
„Stop Delir – How We Do It“ ist ein Projekt, das sich gerade in Umsetzung an der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie des LKH-Univ. Klinikums Graz befindet. Durch die intensive Zusammenarbeit eines interdisziplinären Projektteams konnte eine Strategie zur Senkung der postoperativen Delirrate erarbeitet werden. Im Mittelpunkt der Strategie steht der präventive Ansatz, der durch frühzeitige Risikoeinschätzung, kontinuierliches Screening, Anpassung modifizierbarer individueller Risikofaktoren und die Durchführung nicht pharmakologischer Maßnahmen zu einer Senkung der postoperativen Delirrate führen soll. "Die geplante Implementierung im 1. Quartal 2024 markiert einen bedeutenden Meilenstein und unterstreicht das Engagement für eine patient*innenzentrierte, interdisziplinäre und zukunftsweisende Versorgung in der Orthopädie und Traumatologie", so Stefan Sumerauer.
Foto: Valerie Primas
