Messer, Gabel, Schere, Licht sind für kleine Kindern nicht. Der Kinderreim ist für Augenarzt Domagoj Ivastinovic von der Universitäts-Augenklinik der Med Uni Graz absolut berechtigt. Über diese Vorsichtsmaßnahmen hinaus, sollte sich die Erstversorgung bei niedergelassenen Allgemeinmediziner*innen auf das Notwendigste (Anlegen einer Augenschale) beschränken. Das Entfernen von Fremdkörpern sei Aufgabe der Fachärzt*innen.
Die Universitäts-Augenklinik Graz hat 104 Fälle untersucht, in denen Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre aufgrund einer schweren Augenverletzung dort behandelt werden mussten. Unter allen Verletzungen nach Kinderunfällen finden sich Augenverletzungen zwar relativ selten, gehen dafür aber umso häufiger mit schwerwiegenden Folgen einher. Oft müssen Kinder und Jugendliche infolge einer Augenverletzung mit einer deutlich verminderten Sehkraft leben. In 16 % der Fälle erblinden sie sogar. Zu den direkten Folgen zählen außerdem Infektionen - zu den Spätfolgen Augenfehlstellungen sowie ein erhöhtes Risiko eine Netzhautablösung zu erleiden oder ein Glaukom (grüner Star) oder Katarakt (grauer Star) zu entwickeln.
Domagoj Ivastinovic von der Med Uni Graz spricht im Hörgang-Interview mit Martin Burger auch über die Folgen nicht-behandelter Augenerkrankungen bei Kindern.