Ludwig Boltzmann Institut für Lungengefäßforschung

Ludwig Boltzmann Institut für Lungengefäßforschung schließt

Das Ludwig Boltzmann Institut für Lungengefäßforschung (LBI-LVR) war ein herausragendes Zentrum, das Spitzenforschung im Bereich der Lungengefäßerkrankungen mit interdisziplinärer, klinischer Forschung unter einem Dach verband.
 

Diese Struktur förderte eine enge Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlichen und klinischen Expert*innen aus verschiedenen Fachbereichen und ermöglichte die Entwicklung und Umsetzung gemeinsamer Initiativen in der translationalen Lungenforschung. Die international anerkannte Forschung des Instituts führte zu zahlreichen Publikationen, Patenten und diagnostischen Werkzeugen, welche die wissenschaftliche Perspektive auf vaskuläre Erkrankungen im Kontext chronischer Lungenerkrankungen erheblich erweiterten.
 

Das LBI-LVR verfolgte das ehrgeizige Ziel, durch den Einsatz neuartiger und nicht-invasiver Methoden einen bedeutenden Beitrag zur Früherkennung von Lungengefäßerkrankungen, einschließlich des Lungenhochdrucks, zu leisten. Darüber hinaus sollten innovative therapeutische Strategien entwickelt werden, um die Prognose und Lebensqualität der von diesen schwerwiegenden Krankheiten Betroffenen zu verbessern. Diese Erkenntnisse beeinflussten auch nachhaltig die Leitlinien zur Behandlung und Diagnose von Lungengefäßerkrankungen.
 

Dank seiner integrativen und multidisziplinären Struktur konnte das LBI-LVR entscheidende molekulare Mechanismen aufdecken und therapeutische Zielstrukturen identifizieren. Diese neuen Behandlungsansätze wurden in präklinischen und klinischen Proof-of-Concept-Studien erprobt. Das LBI-LVR diente als Nukleus der Lungenforschung in Graz und hat die Lungenforschung an der Medizinischen Universität Graz sowohl lokal als auch international maßgeblich beeinflusst und bekannt gemacht und damit entscheidende Pionierarbeit geleistet.
 

Das Institut legte besonderen Wert auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Viele junge Wissenschafter*innen erhielten durch die Verleihung renommierter Preise und Auszeichnungen entscheidende Impulse für ihre Karriere. Es wurden führende Expert*innen mit einem Fokus auf Lungenforschung ausgebildet, die wiederum die Wissenschaft näher an die Bedürfnisse der Patient*innen brachten. Dies wurde durch „Open Innovation in Science“ und die aktive Mitarbeit der Patient*innen unterstützt.
 

Im Jahr 2021 präsentierten die Medizinische Universität Graz und die Ludwig Boltzmann Gesellschaft den „Lung Research Cluster“, einen neuen, nachhaltigen Schwerpunkt für Lungenforschung in Graz, in das die Expertise des LBI-LVR einfließen wird. Der Cluster hat sich zum Ziel gesetzt, die zellulären und molekularen Mechanismen zu charakterisieren, die zur Entstehung schwerer Lungenkrankheiten beitragen, und innovative Strategien zur Prävention, Diagnose und Behandlung zu entwickeln. Das Krankheitsspektrum umfasst eigenständige Erkrankungen der Lungengefäße, des Lungengewebes und der Atemwege, einschließlich Lungenhochdruck, Lungenfibrose, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung und Lungentumoren.
 

Wir freuen uns auf die weitere Arbeit und die Verstärkung der Lungenforschung an der Medizinischen Universität Graz.

Grazyna Kwapiszewska, Andrea Olschewski, Horst Olschewski, Leigh Marsh, Gabor Kovacs, Valentina Biasin, Slaven Crnkovic und Brita Maurer