Jährlich werden in Österreich rund 25.000 Patient*Innen aufgrund von Herzinsuffizienz hospitalisiert und behandelt. Herzinsuffizienz mit erhaltener (HFpEF) und leicht reduzierter Pumpfunktion (HFmrEF) sind ursächlich für 50 % davon. Trotzdem beschrieben klinische Studien oftmals niedrige Rekrutierungszahlen. In dieser retrospektiven Studie wurden Ein- und Ausschlusskriterien von sechs internationalen Studien in einer „real-world“ Kohorte angewendet, mit dem Ziel, zu ermitteln, wie viele Patient*Innen aus einem „echten“ Kollektiv einschließbar gewesen wären und ob sich Charakteristika und Prognose nicht-einschließbarer von einschließbaren Patient*Innen unterscheiden.
Um eine “real-world” HFpEF/HFmrEF Kohorte zu definieren, wurden alle Patient*Innen erfasst, die in einem Jahr in der internistischen Notaufnahme des LKH-Univ. Klinikums Graz vorstellig wurden (n=32.028). In einem mehrstufigen Prozess wurde anhand vordefinierter Kriterien die “real-world” HFpEF/HFmrEF Kohorte mit insgesamt 407 Patient*Innen ausgewählt. Anschließend wurde die Gesamtmortalität durch die Statistik Austria erhoben.
Das Ergebnis zeigte Einschlussraten der einzelnen Studien zwischen 28 % und 88 %, sowie eine signifikant höhere Gesamtmortalität der nicht-einschließbaren Patient*Innen im Vergleich zu den theoretisch einschließbaren Patient*Innen bei jeder einzelnen Studie.
Daraus lässt sich schließen, dass Patient*Innen mit dem höchsten Mortalitätsrisiko in vorangegangenen HFpEF/HFmrEF Studien systematisch aufgrund selektiver Ausschlusskriterien exkludiert wurden. Zusammenfassend sollte somit die Generalisierbarkeit der Studienresultate dieser sechs Outcome-Studien auf die Gesamtpopulation aller HFpEF/HFmrEF-Patient*Innen in diesem Kontext gesehen werden.