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Wundversorgung: Verbandsmaterial im Fokus

Moderne Wundversorgung bringt zahlreiche positive Effekte mit sich, wird aber oft nicht bewilligt, bemängeln Fachleute. Dabei sei Wundversorgung viel mehr als nur Wundabdeckung.

Modernes Verbandsmaterial kann bei der Heilung unterstützen. Neue Materialien sind „nicht nur Wundabdeckungen“, sondern es gibt Verbände, die bei der Therapie und Wunddiagnostik helfen, berichtete der Mediziner Lars-Peter Kamolz am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien. Moderne Behandlungsmethoden werden oft nicht bewilligt, kritisierte Georg Hrovat von der Österreichischen Apothekerkammer. Die Initiative „Wund?Gesund!“ fordert, die Gesamtkosten des Prozesses zu sehen.

„Mittlerweile gibt es ziemlich gute Technologien“, sagte Lars Kamolz, Vorstand der Universitätsklinik für Chirurgie an der Med Uni Graz. An der Forschungseinrichtung werden Verbände getestet. „Wir schaffen auch viel neues Wissen“, sagte der Mediziner. Er forderte mehr Wunddiagnostik. „Das Wundsekret ist ein diagnostisches Fenster zur Wunde“ und damit zur Frage, welcher Verband und welche weitere Therapie beim jeweiligen Betroffenen eingesetzt werden sollte. Außerdem sprach sich Kamolz dafür aus, dass die Behandlung, die oft im Krankenhaus begonnen wird, außerhalb genauso fortgesetzt wird, auch mit den gleichen Technologien. Sonst sei es ein häufiges Phänomen, dass die Wunden wieder größer werden.

Wundversorgung oft eine Frage des Geldes

„Die neuen Verbände werden kaum bezahlt“, hielt der Apotheker Hrovat zu den fehlenden Kostenübernahmen durch die Sozialversicherung fest. Die Patientinnen und Patienten müssten „ihr eigenes Geld reinstecken und für Leute, die wenig Geld haben, ist das wirklich ein Problem“. Der selbstständige Apotheker aus Bad Goisern in Oberösterreich, der seit vielen Jahren mit einer Wundmanagerin zusammenarbeitet, berichtete auch beispielsweise von häufigen Taxifahrten zur Wundbehandlung, die nicht bewilligt werden. Permanentes Wundmanagement sei jedoch wichtig.

„Wir haben in mehreren Bundesländern Pilotprojekte begonnen“, betonte Arno Melitopulos von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Das Wiener Wundnetz sei beispielsweise so gut wie fertig aufgebaut und „bereits positive Effekte“ festzustellen. Dabei stehen fünf Wund-Expertisezentren als zweite Stufe nach dem niedergelassenen Bereich zur Verfügung. Martina Laschet, Sprecherin der Initiative „Wund?Gesund!“, forderte „für den gleichen Euro die gleiche Leistung in allen Bundesländern“.

 

Textnachweis: Kleine Zeitung