Antrittsvorlesungen

Rückblick: Antrittsvorlesungen von Stefan Wolfsberger und Daniel Zimpfer

Zwei neue Professoren haben kürzlich ihre Antrittsvorlesungen an der Med Uni Graz abgehalten. Stefan Wolfsberger wurde mit 01. März 2022 für das Fach „Neurochirurgie“ berufen, Daniel Zimpfer mit 01. Mai 2022 für das Fach „Herzchirurgie". Beide neuen Professoren haben in der gut besuchten Aula bzw. im Hörsaal spannende Vorlesungen zu ihren Themen gehalten. Stefan Wolfsberger hat die Doppel-Vorlesung mit seinem Beitrag zum Thema „Improving Brain Tumor Surgery by Research and Innovation“ eröffnet, Daniel Zimpfer folgte mit seinem Vortrag zum Thema „Personalisierte Medizin und transnationale Forschung in der Herzchirurgie“. Die beiden Vortragenden haben es perfekt verstanden, dem gespannten Publikum interessante Einblicke in ihre Forschungs- und Arbeitsgebiete zu geben. Rektor Hellmut Samonigg hieß die beiden neuen Professoren herzlich willkommen und wünschte ihnen viel Erfolg für ihre neue Aufgabe an der Med Uni Graz.


Steckbrief: Stefan Wolfsberger

Stefan Wolfsberger studierte Humanmedizin an der University of Bristol, UK, und an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, wo er 1997 promovierte. Seine Ausbildung zum Facharzt für Neurochirurgie schloss er 2003 ab und habilitierte sich anschließend 2005 an der Medizinischen Universität Wien im Fach „Neurochirurgie“. Für seine Arbeiten zu Robotik und Visualisierung an der University of Calgary, Kanada, erhielt er 2012 eine Research Professur. Ab 2013 bis zu seiner Berufung an die Medizinische Universität Graz war er Assoziierter Professor an der MedUni Wien sowie ebendort geschäftsführender Erster Oberarzt an der Universitätsklinik für Neurochirurgie.

Der Facharzt für Neurochirurgie war federführend an innovativen neurochirurgischen Entwicklungen beteiligt, die Eingriffe am Gehirn mit hoher Sicherheit ermöglichen. Intraoperative multimodale Bildgebung, Entwicklung eines miniaturisierten Roboters und Technologien zur Echtzeit-Gewebediagnostik sind Meilensteine seiner innovativen Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Diese Technologien sollen neurochirurgische Eingriffe weniger invasiv, somit effizienter und sicherer für Patient*innen machen und setzen dabei auf interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Expert*innen aus Medizin, Physik, Technik und Informatik.

Junge Universitätsassistent*innen zu verantwortungsbewussten und patient*innenorientierten ‚State of the Art‘-Neurochirurg*innen auszubilden, hat für ihn oberste Priorität. Für ihn bietet die Med Uni Graz alle Möglichkeiten, die Visionen einer modernen Neurochirurgie durch innovative Forschung, individualisierte Patient*innenversorgung und die Ausbildung von hochqualifiziertem Nachwuchs umzusetzen. Sein Ziel ist es, die Vorreiterrolle der Neurochirurgie der Med Uni Graz in der endoskopischen Schädelbasischirurgie und in der intraoperativen Diagnostik international auszubauen.


Steckbrief: Daniel Zimpfer

Daniel Zimpfer wurde 1980 in Wien geboren und studierte Humanmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, wo er 2002 promovierte. Danach begann er mit seiner Ausbildung zum Facharzt für Herzchirurgie, die er 2011 abschloss. Die darauf folgende Ausbildung zum Facharzt für Gefäßchirurgie beendete er 2018. Daniel Zimpfer habilitierte sich im Fach „Chirurgie“ und erlangte im Rahmen mehrerer Auslandsaufenthalte – unter anderem an der Harvard Medical School, Boston, USA – weitere wissenschaftliche Expertise. Bis zu seiner Berufung an die Medizinische Universität Graz war er Leiter der Kinderherzchirurgie an der Medizinischen Universität Wien sowie ebenda Leiter des Kunstherzprogrammes (LVAD Programm).

Den Schwerpunkt seines wissenschaftlichen Interesses bildet die Weiterentwicklung des Herz-Ersatzes. Dabei erstreckt sich die Bandbreite vom Kunstherz bis hin zu Organtransplantationen. Der wissenschaftliche Schwerpunkt an der Medizinischen Universität Graz soll auf translationaler Forschung in enger Kooperation mit dem vorklinischen Bereich liegen. Hierfür findet sich in Graz eine hervorragende und beispielhafte Infrastruktur.

Seit vielen Jahren ist er in der Ausbildung von Mediziner*innen engagiert. In Zukunft wird die herzchirurgische Lehre verstärkt auf moderne Lehrkonzepte setzen, um ein fundiertes Basiswissen in den Bereichen Physiologie und Pathophysiologie sowie Anatomie zu vermitteln, was der Grundstein für das weiterführende Verständnis von komplexen Erkrankungen und Eingriffen in der Herzchirurgie ist. Konkret vorgesehen ist der Einsatz modernster Technologien, wie z.B. 3D gedruckte Modelle von komplexen Herzfehlern, der Einsatz von Virtual- und augmented Reality in Simulationstrainings und regelmäßige „live“ Übertragungen von Operationen für Studierende.