Die Erstversorgung und fallweise erforderliche Reanimation von Früh- und Reifgeborenen nach der Geburt erfordert nicht nur Expert*innenwissen, sondern auch spezialisierte manuelle Fertigkeiten, um im Bedarfsfall eine notfallmäßige Beatmung durchführen und lebensrettende Medikamente über Gefäßzugänge verabreichen zu können. Zwölf Assistenz- und Fachärzt*innen für Kinder- und Jugendheilkunde aus Österreich, Deutschland und der Schweiz nahmen zum Erwerb und zur Vertiefung dieses erforderlichen Wissens und dieser wesentlichen Fertigkeiten am 5. und 6. August im Rahmen des von der Arbeitsgruppe „Neonatale Erstversorgung und Reanimation“ der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin (GNPI) veranstalteten Hands-on-Trainings „Erstversorgung im Kreißsaal“ teil.
Dieses fand nach der Premiere im Mai 2023 in Wien heuer in den Räumlichkeiten des Clinical Skills Center (CSC) der Medizinischen Universität Graz unter der Leitung von Lukas Mileder, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde (Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin) an der Klinischen Abteilung für Neonatologie Graz, Michael Wagner (Medizinische Universität Wien) und Vincent Gaertner (Ludwig-Maximilians-Universität München) statt.
Im Rahmen des eineinhalbtägigen Programms mit starkem Praxisbezug konnten die Teilnehmer*innen die state-of-the-art-Lehrinfrastruktur des CSC im Rahmen von Atemwegs- und Beatmungs-, Gefäßzugangs- und Pleuradrainage-Workshops, u.a. an biologischen Materialien wie Nabelschnüren sowie an 3D-Druckmodellen von neonatalen Brustkörben, nutzen. Interaktive Fallbesprechungen und high-fidelity-Teamsimulationstrainings rundeten das intensive Programm ab.
„Dieser von unserer GNPI-Arbeitsgruppe entwickelte und nun in Graz angebotene Workshop sucht inhaltlich sowie von Seite des ausgeprägten Trainingscharakters seinesgleichen im deutschsprachigen Raum. Zudem bieten die Räumlichkeiten und die Infrastruktur des CSC optimale Bedingungen, um dieser hochspezialisierten Thematik adäquat Rechnung zu tragen“, so Lukas Mileder, der neben seiner klinischen Tätigkeit auch das CSC in stellvertretender Funktion leitet.
Fotos: Lukas Mileder/Med Uni Graz