Mit Wirkung vom 1. Oktober 2024 wurde Univ.-Prof. PD Dr. Jörg Lindenmann für das Fach Thoraxchirurgie an die Medizinische Universität Graz berufen und mit der Leitung der Klinischen Abteilung für Thorax- und hyperbare Chirurgie betraut.
Zur Person
Jörg Lindenmann wurde am 20. August 1977 in Graz geboren und entschied sich nach Abschluss des Studiums der Humanmedizin an der ehemaligen Medizinischen Fakultät der Universität Graz im Jahr 2002, die Ausbildung zum Facharzt für Chirurgie sowie die Ausbildung zum Facharzt für Thoraxchirurgie an der Universitätsklinik für Chirurgie in Graz zu absolvieren. Seit 2013 ist er an der dortigen Klinischen Abteilung für Thorax- und hyperbare Chirurgie als zweiter stellvertretender Abteilungsleiter und seit 2017 als erster stellvertretender Abteilungsleiter tätig. Von 2020 bis 2021 war er zudem leitender Oberarzt der interdisziplinären chirurgischen Intensivüberwachungsstation der Universitätsklinik für Chirurgie. Jörg Lindenmann absolvierte auch mehrere Zusatzausbildungen, wie den European Trauma Course, die Diplome zum Druckkammerarzt, zum Taucharzt und zum Arbeitsmediziner sowie die Universitätslehrgänge zum Klinischen Prüfarzt und zur Führungskraft im Gesundheitssystem. Seine Habilitation an der Med Uni Graz erlangte er 2011 im Fach Chirurgie unter besonderer Berücksichtigung der Thoraxchirurgie. Während der Zeit seiner Laufbahnstelle als Assistenzprofessor verbrachte er Forschungsaufenthalte an der Universität Coimbra, Portugal, an der Universitätsklinik Maribor, Slowenien, und am renommierten Roswell Park Cancer Institute in Buffalo, New York. Im Jahr 2016 wurde er nach der erfolgreichen Erfüllung der Qualifizierungsvereinbarung zum Assoziierten Professor ernannt. Jörg Lindenmann hat auch mehrere renommierte Auszeichnungen erhalten, u. a. den Wolfgang-Denk-Preis und den Georg-Salzer-Preis der Österreichischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie, und ist in zahlreichen nationalen und internationalen Fachgesellschaften vertreten. Seit 2023 gehört Jörg Lindenmann als aktives Mitglied dem Prüfungsausschuss Thoraxchirurgie im Rahmen der Facharztprüfung der Österreichischen Ärztekammer an.
Forschung in Thoraxchirurgie und Hyperbarmedizin: Innovation und Förderung
Sein wissenschaftlicher Fokus liegt auf der thoraxchirurgischen Onkologie und der Hyperbarmedizin, beides entspricht auch seinen klinischen Schwerpunkten. In der Anfangsphase seiner onko-chirurgischen Arbeit widmete er sich intensiv der Photodynamischen Therapie (PDT), einer speziellen Lasertherapie, die mittels photochemischer Prozesse maligne Tumoren bekämpft. Diese Methode wurde von ihm sowohl zur endoskopischen Behandlung von Speiseröhren- und Bronchialkarzinomen als auch zur intraoperativen Tumorreduktion beim malignen Pleuramesotheliom eingesetzt.
In der thoraxchirurgischen Onkologie konzentriert er sich wissenschaftlich vor allem auf das komplexe Zusammenspiel zwischen dem Immunsystem und dem Wachstum von Karzinomen. Für ihn ist die enge interdisziplinäre Verzahnung von klinischer Praxis und Grundlagenforschung in diesem Gebiet unverzichtbar. Besonders wichtig ist Jörg Lindenmann dabei der zunehmende Einsatz translationaler Forschungsprojekte, die wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in die klinische Praxis überführen.
Ein zweiter zentraler Schwerpunkt seiner Forschung liegt im Bereich der Hyperbarmedizin, insbesondere der Hyperbaren Oxygenierung (HBO). Diese Forschungsmöglichkeit ist in Österreich einzigartig, da die Klinische Abteilung für Thorax- und hyperbare Chirurgie über die einzige bzw. größte klinisch eingesetzte Druckkammer im Land verfügt, was eine umfassende wissenschaftliche Arbeit in diesem Bereich erlaubt.
Seit vielen Jahren ist Jörg Lindenmann die Förderung von Studierenden in der Wissenschaft ein wichtiges Anliegen. Seit 2014 beteiligt er sich deshalb regelmäßig am International Student Congress (ISC) der Medizinischen Universität Graz, wo er als Vortragender, Demonstrator oder Vorsitzender tätig ist. Sein Ziel ist es, dieses internationale Format weiter zu unterstützen und Studierende nachhaltig für Forschung und Wissenschaft zu begeistern.