Mit Wirkung vom 1. Jänner 2024 übernahm Jordi Heijman die Professur für Medizinische Physik und Biophysik am Lehrstuhl für Medizinische Physik und Biophysik am Gottfried Schatz Forschungszentrum für zelluläre Signaltransduktion, Stoffwechsel und Altern. Er will im Rahmen seiner Professur einen multidisziplinären Ansatz in Forschung und Lehre verfolgen und forscht mit seinem Team an der Dynamik der elektrischen Prozesse im Herz.
Zur Person
Jordi Heijman wurde 1985 im niederländischen Sittard nahe der deutschen Grenze geboren. Seine Studienlaufbahn hat er an der Maastricht University begonnen und im Jahr 2012 mit einem PhD zu seiner Thesis „Computational analysis of beta-adrenergic stimulation and its effect on cardiac ventricular electrophysiology“ mit cum laude abgeschlossen, der höchstmöglichen Auszeichnung für Studierende in den Niederlanden. In seiner PhD-Zeit hat Heijman auch eineinhalb Jahre in den USA am renommierten Cardiac Bioelectricity & Arrhythmia Center an der Washington University in St. Louis verbracht. Nach seiner Promotion arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinischen Fakultät Mannheim und am Institut für Pharmakologie der Universität Duisburg-Essen. Im Jahr 2015 wechselte Heijman wieder zurück nach Maastricht, wo er mit Förderung der Netherlands Organization for Scientific Research seine Arbeitsgruppe aufgebaut hat. 2019 wurde er zum assoziierten Professor am Department of Cardiology der Maastricht University ernannt. Er lehrt seit 2008 sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland Themen der Systembiologie, Biophysik und Pharmakologie mit Fokus auf kardiovaskuläre Erkrankungen.
Schwerpunkt und zukünftige Vorhaben in Forschung und Lehre
Wichtige Aspekte für Jordi Heijman sowohl in der Forschung als auch in der Lehre sind Kooperation und multidisziplinäre Zusammenarbeit. Die Biophysik soll als Brückenbauer zwischen verschiedenen Disziplinen gelten und sowohl intern als auch extern zu vielen Kooperationen beitragen. Das Team von Heijman beschäftigt sich intensiv mit der Dynamik der elektrischen Prozesse im Herz – mit Fokus auf die Schwankungen und Kompensationen, die zum Beispiel im Tagesverlauf oder als Reaktion auf Reize wie Sport oder Herzrhythmusstörungen auftreten. Ziel dieser Forschung ist es, besser zu verstehen, warum Patient*innen zu einem bestimmten Zeitpunkt Herzrhythmusstörungen entwickeln, was die Aufrechterhaltung dieser Arrhythmien steuert und wie sie am besten personalisiert behandelt werden können. Hierfür müssen sich die Forscher*innen nicht nur intensiv mit dem eigenen Fach auseinandersetzen, sondern auch mit Expert*innen aus der Klinik, der Bildgebung und der Computermodellierung zusammenarbeiten. Nur so können die Prozesse von molekularer Ebene bis zu den Patient*innen als Ganzes betrachtet und erforscht werden.
Auch in der Lehre soll laut Jordi Heijman die Multidisziplinarität im Fokus stehen. Die Biophysik sollte vor allem in Anbetracht der Ausbildung zukünftiger Kliniker*innen und Ärzt*innen vielseitig betrachtet werden. Sein Ziel für die nächsten Jahre ist es deshalb, die Rolle des Lehrstuhls für Medizinische Physik und Biophysik als Brückenbauer in Forschung und Lehre auszubauen.