Zum ersten Mal in der Geschichte kommen ab morgen die drei renommierten Anatomiegesellschaften der DACH-Region – Deutschland, Österreich und Schweiz – zu einem gemeinsamen Kongress zusammen. Diese historische Tripartite-Konferenz markiert einen bedeutenden Meilenstein in der internationalen Vernetzung der anatomischen Wissenschaften und wird vom 24. bis 28. September 2024 an der Med Uni Graz stattfinden. Die wegweisende Veranstaltung dient der intensiven Förderung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den deutschsprachigen Ländern und schafft eine Plattform für den Austausch aktueller Forschungsergebnisse sowie interdisziplinäre Vernetzung in der Anatomie.
Interdisziplinäre Forschung und Vernetzung im Fokus
Die Konferenz bietet ein umfassendes und vielseitiges Programm mit über 250 wissenschaftlichen Beiträgen, die sämtliche Bereiche der modernen Anatomie abdecken. Dazu gehören klinische Anatomie, Zellbiologie, Embryologie, Neuroanatomie sowie innovative Ansätze in der Lehrforschung. Erwartet werden rund 350 Teilnehmer*innen aus mehr als 15 Ländern, darunter neben der DACH-Region auch internationale Gäste aus Japan, Neuseeland, den USA, Chile, der Türkei und China. „Diese herausragende Vielfalt verdeutlicht die globale Relevanz der Konferenz und die zunehmende Internationalisierung der anatomischen Forschung“, betont Kongresspräsident Niels Hammer, Inhaber des Lehrstuhls für makroskopische und klinische Anatomie, Med Uni Graz.
Besonders stark vertreten ist der Lehrstuhl der Med Uni Graz, der sich mit zehn Beiträgen aktiv an der wissenschaftlichen Diskussion beteiligt. Insgesamt leisten österreichische Wissenschaftler*innen etwa 30 Beiträge. Die Konferenz steht ganz im Zeichen der Interdisziplinarität und Vernetzung – Werte, die auch in der Grazer Anatomie eine zentrale Rolle spielen. Hier werden wissenschaftliche Beiträge aus allen Bereichen der Anatomie der Med Uni Graz präsentiert: von der klinisch-translationalen Anatomie über die experimentelle Biomechanik bis hin zur Lehrforschung. Außerdem werden Ergebnisse aus gemeinsamen Forschungsprojekten mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf sowie den Universitäten Leipzig und Rostock vorgestellt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Ergebnissen der DACH-weiten Bemühungen zur Reduktion von Formaldehyd im Präpariersaal, die ebenfalls präsentiert und diskutiert werden.
Innovativer Austragungsort mit modernster Technologie
Der Kongress findet in der neu errichteten Anatomie der Med Uni Graz statt, einem Gebäude, das mit moderner technischer Ausstattung versehen ist. Zu den Besonderheiten zählt eine in Graz entwickelte Lüftungsanlage, die bereits international Beachtung gefunden hat und potenziell für den Bau weiterer Anatomiegebäude relevant sein könnte. Die Med Uni Graz hat sich durch ihre Zusammenarbeit mit über 20 internationalen Partnerinstitutionen als wichtiger Standort für wissenschaftliche Kooperationen etabliert.
Feierliche Eröffnung und Einblicke in die Zukunft der Anatomie
Ein besonderes Highlight erwartet die Teilnehmer*innen am Eröffnungstag, dem 24. September 2024: Im Rahmen des „Uni-Med-Impuls 2030“-Projekts wird die Virtuelle Anatomie, ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Graz und Linz, offiziell in Betrieb genommen. Gleichzeitig wird das zehnjährige Bestehen der Medizinischen Fakultät der JKU Linz gefeiert.
Mit dieser Konferenz wird nicht nur die Bedeutung der Anatomie als Forschungsdisziplin unterstrichen, sondern auch Graz als zentraler Schauplatz wissenschaftlicher Innovation und internationaler Zusammenarbeit weiter gefestigt.