Diabetes - Adobestock/Proxima-Studio

Steirerin des Tages: Diabetologie-Expertin Julia Mader

Der Berufswunsch vieler Kinder ist es, als Pilotin oder Pilot in luftige Höhen aufzusteigen und die weite Ferne zu erkunden. Menschen mit einer Diabetes-Erkrankung ist dieser Beruf verwehrt. Julia Mader von der Med Uni Graz möchte das mit ihrem Team ändern. Seit einigen Jahren forscht die Grazerin im Bereich Diabetologie und führte vor kurzem ein EU-Horizon-Projekt durch, welches den Umgang mit der Zuckerkrankheit im Flugbereich revolutionieren könnte. „Ich möchte junge Menschen motivieren, jeder Beruf ist auch mit Diabetes möglich“, sagt Julia Mader. Die studierte Humanmedizinerin war schon während ihrer Studienzeit an der Med Uni Graz an der Diabetologie interessiert. Sie sieht den Ausschluss im Flugsektor und beim Grundwehrdienst aufgrund von Diabetes als bedenklich. „Bei dieser Stoffwechselstörung ist Eigenverantwortung gefragt“, sagt Julia Mader.

Sie sieht den Ausschluss im Flugsektor aufgrund von Diabetes kritisch. „Bei dieser Stoffwechselstörung ist Eigenverantwortung gefragt“, sagt die Forscherin. Die Studie befasst sich mit neuen Technologien – wie automatisierten Insulinabgabesystemen oder Glukosesensoren – welche eine reibungslose Einstellung des Zuckerwertes vom Start bis zur Landung gewährleisten sollen. Entwickelt man Diabetes im Beruf im Flugbereich, darf man in Österreich im Dienst bleiben. Diese Richtlinie soll jedoch auslaufen, so Julia Mader.

Die Forschung von Julia Mader ist gefragter denn je. Wenn das Insulingerät, das in Form einer Pumpe unter der Kleidung angebracht ist, und die Sensoren während des gesamten Fluges funktionieren, könnten die Richtlinien der EASA neu aufgesetzt werden. Eine Ausbildung im Flugsektor stünde dann auch mit Diabetes nichts mehr im Wege. Es dauere jedoch noch fünf bis zehn Jahre, bis Gesetze dazu beschlossen werden, sagt die Forscherin. Mit dem Ende des Jahres läuft das Projekt aus, allerdings hat die Professorin bereits neue Projekte in Planung.

 

Textnachweis: Ferdinand Edegger, Kleine Zeitung