Akos Heinemann, Grazyna Kwapiszewska-Marsh und Domenic Hofmann. Credit: Med Uni Graz

RESPImmun: Eine Erfolgsgeschichte wird weitergeführt

Das PhD-Programm RESPImmun widmet sich der Erforschung von Entzündungen bei Lungenerkrankungen, wobei das Spektrum von molekularen Mechanismen und Zellbiologie bis hin zu Pharmakologie und klinischem Management reicht. Seit Oktober 2021 arbeiten 20 engagierte PhD-Studierende aus zwölf Ländern gemeinsam mit einem erfahrenen Betreuer*innenteam an wegweisenden Dissertationsprojekten. Diese Forschungsprojekte verbinden Grundlagenwissenschaft, translationale Forschung und klinische Medizin. Dabei kommen unter anderem modernste molekularbiologische Techniken, Zellassays und klinische Proben zum Einsatz, um den Bogen zwischen der klinischen und der präklinischen Forschung zu spannen. Die einzelnen Forschungsprojekte im Rahmen von RESPImmun untersuchen verschiedenste Aspekte von Lungenerkrankungen. Sie alle haben als gemeinsames Ziel das Verständnis, die Verbesserung der Diagnostik und die Therapie dieser Erkrankungen.


Forschungsansätze von RESPImmun

PhD-Student Rishi Rajesh erforscht beispielsweise anti-fibrotische Wirkstoffe in der Lunge. „Im Rahmen meines Dissertationsprojekts versuche ich, Mechanismen zu erforschen, die in Zukunft eine verbesserte therapeutische Intervention bei Lungenfibrose erlauben. Ziel ist es aber nicht nur, Lungenfibrose selbst behandeln zu können, sondern auch, Begleiterkrankungen zu lindern.“

Das Projekt von Alankrita Rani wiederum hat einen gänzlich anderen Ansatz. „Ich erforsche sogenannte High-Density-Lipoproteine, die als Nanopartikel eine bedeutende Rolle bei biologischen Prozessen im Körper spielen. So haben sie das immunmodulatorische Potenzial von synthetischen Lipoproteinnanopartikeln. Wir erhoffen uns dadurch, einen Wirkstoff für Lungenentzündungen und eosinophile Asthmaerkrankungen zu erforschen.“

Auch Methoden wie Mikroskopie, Zellfärbungen und computerunterstützte Analysemethoden kommen zum Einsatz: „Durch den Einsatz verschiedener Methoden können wir ein besseres Verständnis von arteriellen Immunzellaktivitäten bei chronischer Lungenerkrankungen erhalten“, meint etwa PhD-Student Bernhard Reiter.


Die Erfolgsgeschichte RESPImmun

Das RESPImmun-Programm bietet den Studierenden zahlreiche wertvolle Möglichkeiten zur Vertiefung ihrer Forschungserfahrungen im Kreise internationaler hochrangiger Wissenschafter*innen auf dem Gebiet der Lungenforschung. Ein besonderes Highlight des Programms ist ein mindestens sechsmonatiger Forschungsaufenthalt bei renommierten Kooperationspartner*innen im Ausland. 16 RESPImmun-Studierende der Med Uni Graz, die sich überwiegend im dritten Studienjahr befinden, haben nun teilweise bereits ihre Auslandsaufenthalte begonnen oder stehen kurz vor ihrer Abreise. Die Zieldestinationen reichen von den USA über Deutschland, Spanien, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden bis hin zu Schweden.


Talente fördern, Erfolge feiern

Die Programmsprecherin von RESPImmun, Grazyna Kwapiszewska-Marsh, betont die Bedeutung dieser Forschungsaufenthalte für die Entwicklung der Projekte: „Die Studierenden haben die einzigartige Gelegenheit, ihre Forschungsprojekte an renommierten Universitäten weiterzuentwickeln, neue Methoden zu erlernen und ihre Arbeit mit renommierten Wissenschafter*innen zu diskutieren.“ Aber nicht nur die Studierenden profitieren: „Internationale Kooperationen heben die Qualität unserer wissenschaftlichen Publikationen auf ein hohes Niveau. Zudem bringen die Studierenden wertvolle Techniken und Ideen zurück, die auch an der Med Uni Graz eingesetzt werden können“, so Grazyna Kwapiszewska-Marsh weiter. Solche Kooperationen mit international ausgezeichneten Universitäten tragen auch zusätzlich zur Profilbildung der Med Uni Graz bei. „Wir wissen, dass gerade Kooperationen, die sich aus PhD-Projekten entwickelt haben, noch viel länger und erfolgreich bestehen bleiben, also weit über die Ausbildungszeit der Studierenden hinaus“, erklärt Christian Wadsack, Projektleiter für den Bereich Internationalisierung und Forschung.

Um Forschungsaufenthalte zu finanzieren, müssen PhD-Studierende in einem hart umkämpften Umfeld erfolgreich externe Forschungsgelder einwerben. Die RESPImmun-Studierenden waren hierbei besonders erfolgreich: Bis heute haben die 16 PhD-Studierenden insgesamt 24 Forschungspreise zur Finanzierung ihrer Auslandsaufenthalte erhalten. Achtmal konnte hierbei etwa das Marietta-Blau-Stipendium der Agentur für Bildung und Internationalisierung, viermal das Marshallplan-Stipendium der Austrian Marshall Plan Foundation an RESPImmun-Studierende vergeben werden. Weiters konnten auch Preise wie der EMBO Scientific Exchange Grant, der ÖGP Travel Grant der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie oder der EULAR Scientific Training Grant der European Alliance of Associations for Rheumatology eingeworben werden.

Ko-Sprecher Akos Heinemann zeigt sich stolz auf diesen Erfolg und unterstreicht: „Das Einwerben von Drittmitteln ist eine enorm wertvolle Erfahrung für unsere Studierenden. Eine solide Finanzierung ist entscheidend, damit sich die PhD-Studierenden voll und ganz auf ihre Forschungsarbeit im Ausland konzentrieren können und ihre Dissertationsprojekte erfolgreich vorantreiben.“

Kontakt

Assoz. Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in
Grazyna Kwapiszewska-Marsh  
Otto Loewi Forschungszentrum
Medizinische Universität Graz
T: +43 316 385 72918