Nachhaltige Gesundheitsforschung

Unser Forschungsinteresse gilt zum einen der Nachhaltigkeit im klinischen Alltag sowie im medizinischen Forschungsbetrieb selbst, wie beispielsweise der Ressourcenoptimierung im Labor. Zum anderen fokussiert unser Forschungsfeld auf die Entwicklung innovativer Ansätze für nachhaltigere Gesundheit in unserer Gesellschaft.

Unsere Projekte

Sichere Medikation (SiMed): Erforschung und Entwicklung eines idealtypischen digitalen Medikationsprozesses in Krankenhäusern

  • Bei der Zuteilung von Medikamenten im Spital passieren noch zu viele Fehler – diese Lücke gilt es zügig zu schließen. In Zukunft soll künstliche Intelligenz den Kliniken helfen, die Medikamentenvergabe lückenlos abzusichern. Algorithmen, die nicht ermüden können, eignen sich in dieser Situation perfekt, um das stark beanspruchte Personal zu unterstützen. Im Forschungsprojekt, gefördert durch die FFG setzen wir auf das Vier-Augen-Prinzip von Mensch und Maschine für eine sichere Medikation – dabei kommen intelligente Bilderkennungsverfahren zum Einsatz.
  • Projektdauer: Dezember 2022 bis November 2024
  • Gefördert von: K-Businesscom
  • Kontakt: Priv.-Doz. Mag. Dr. Gerald Sendlhofer (gerald.sendlhofer(at)medunigraz.at)

Etablierung von eHealth in der Rehabilitation onkologischer HNO-Patient*innen

  • Kehlkopfteil- und Vollresektionen gehören zur Standardtherapie bei onkologischen Kopf-Halserkrankungen. Im Zuge der postoperativen phoniatrisch-logopädischen Nachbetreuung müssen „Basisfertigkeiten“ wie Sprechen oder Schlucken neu erlernt werden. Für Patient*innen bedeutet dies, häufige ambulante Besuche bzw. bei weiter entferntem Wohnsitz langwierige stationäre Aufenthalte über Wochen.
    In Zusammenarbeit mit der FH Joanneum (Studiengang eHealth) wurde nun das telemedizinisch webbasierte Programm ERNA (Elektronische Ressource zur Nachbetreuung und Analyse) entwickelt, mit dem eine patient*innen-orientierte Therapie zuhause möglich ist, und zwar zum einen in Form von Videokonferenzen, zum anderen mittels von den Therapeut*innen individuell erstellte Trainingsplänen mit video-, bild-, und text-basierten Übungsanleitungen. Zusätzlich haben die Patient*innen auch die Möglichkeit des Selfmonitorings mittels Tagebuch, in dem beispielsweise die allgemeine Befindlichkeit, aktuelle Schmerzen und das Körpergewicht erfasst werden sollen. Durch die Implementierung einer Chat-Funktion können Patient*innen Kontakt mit den zuständigen Therapeut*innen aufnehmen.
    Die im Rahmen des Projekts implementierten Features sowie die während eines ersten Testlaufs mit Patient*innen  gewonnen Erkenntnisse stellen eine wichtige Grundlage für nachhaltige Therapiekonzepte der Zukunft dar.

  • Projektdauer: Jänner 2021 bis Juni 2023
  • Gefördert von: Gesundheitsfonds Steiermark
  • Kontakt: Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Markus Gugatschka (markus.gugatschka(at)medunigraz.at

Maschinelles Hören im Kreißsaal: Pilotstudie zur automatischen Evaluierung der neonatalen Lungenfunktion anhand des ersten Schreis

  • Die in den ersten Lebensminuten produzierten Laute von Neugeborenen sorgen dafür, dass ein Teil der Ausatemluft vom Kehlkopf zurückpendelt und so das Fruchtwasser aus der Lunge in das umliegende Gewebe presst. Aufgrund unterschiedlich fortgeschrittener Lungenentwicklung gibt es mitunter hörbare Unterschiede zwischen Termin- und Frühgeborenen. Dieses Projekt evaluiert die Durchführbarkeit von standardisierten Tonaufnahmen in der Geburtssituation. Basierend auf Pilotdaten erfolgt erstmals eine umfassende Beschreibung akustischer Merkmale der ersten Laute von Termin- und Frühgeborenen sowie die Validierung künstlicher Intelligenz zur Einschätzung neonataler Lungenfunktion.  

  • Projektdauer: März 2024 bis Februar 2025
  • Gefördert von: Land Steiermark
  • Kontakt: Sen. Scientist Dipl.-Ing. Dr. Florian Pokorny (florian.pokorny@medunigraz.at

Pilotstudie zum Vokalisationsverhalten von Babys mit Regulationsproblemen

  • Babys mit Regulationsproblemen weinen über eine Dauer von mindestens 3 Wochen an mindestens 3 Tagen pro Woche 3 oder mehr Stunden ("Wessel-Kriterien"). Studien zeigten, dass Kinder, die als Babys Regulationsprobleme hatten, später häufiger Verhaltens- und Entwicklungsauffälligkeiten haben als Kinder, die als Babys keine Regulationsprobleme hatten. Ob solche Auffälligkeiten auftreten werden lässt sich aktuell nicht vorhersagen, zumal es bislang auch kaum Untersuchungen dazu gibt, wie sich Babys mit Regulationsproblemen – abgesehen von der Schreihäufigkeit – in den ersten Lebensmonaten verhalten. Der Zweck dieser Pilotstudie ist es, Vokalisationen von Babys mit Regulationsproblemen und Babys ohne Regulationsprobleme im Alter von 8 bis 10 Wochen zu analysieren und erste Vergleiche anzustellen. Die Ergebnisse könnten Hinweise auf Abweichungen im vorsprachlichen Verhalten von Kindern mit Regulationsproblemen liefern. Die gewonnenen Erkenntnisse über potentiell geeignete Parameter könnten in Folgestudien dazu beitragen, Babys zu identifizieren, die ein erhöhtes Risiko für persistierende Regulationsprobleme bzw. oftmals damit einhergehende Verhaltens- und Entwicklungsdefizite haben.  

  • Projektdauer: Juli 2024 bis Februar 2025
  • Gefördert von: Stadt Graz
  • Kontakt: Sen. Lecturer Mag.a Dr.in Katrin Bartl-Pokorny (katrin.bartl-pokorny@medunigraz.at